Experimentelle Räume

 

 

Die Installation „I-C-H“ bildet einen Gesamtorganismus aus den verschiedenen Ebenen des „Spannungsraumes“ einer einzeltherapeutischen Begleitung und den Elementen einer Supervisionsarbeit mittels künstlerischer Gestaltung.

 

In diesem „Spannungsraum“ therapeutischer Begleitung vermischen sich Atmosphärisches und Übertragungsmomente, innere Bilder und Worte, Sätze und erzählte Erinnerung zu einer sich überlagernden nonverbalen und verbalen Kommunikation.

In diesem  „Spannungs-Zeit-Raum“ gewinnt und verliert die Sprache an Bedeutung. Das Wort materialisiert sich und verschwindet zugleich. Die Bilder der Erinnerung werden zu Worten und ziehen sich dann wieder in ihre Bildlichkeit zurück. Schweigen und Sprechen sind präsent zugleich. Der Körper atmet Nähe, Gegenwart und Begegnung, um sich kurz darauf wieder den Erinnerungen der Vergangenheit zu sich vergewissern.

 

In der eigenen Supervisionsarbeit werden zunächst die erwähnten Bildelemente wie Schnee, Eis, Mehl, kaltes Weiß und warmes Weiß aufgenommen.

In der „gestalterischen Supervision“ beginnt eine intensive Auseinandersetzung mit den Materialien und der Raumsituation. Eigene Assoziationen und gestalterische Blickweisen werden ebenso in Schwingung gebracht und erweitern den „Spannungsraum“ um die Elemente  „Licht“, „schmelzendes Eis“, „Mehlwassermasse“, „Wortwinkel“ und „Mehlbestäubungen“.

Assoziationsräume werden freigelegt und schweben in einem Zwischenreich, um wieder in den „Spannungsraum“ der therapeutischen Begleitung hineinzuwirken und aufgenommen zu werden.

 

Der Gesamtorganismus der „I-C-H“ Installation bildet sich also aus einem „Spannungsraum“, in dem sich die Ebenen therapeutischer Begleitung und Supervision durchdringen, anwachsen und verdichten.

 

Der „Spannungsraum“ vermischt

die Ebene der Sprache und Schriftzeichen

die Ebene der Bilder, Assoziationen und Erinnerungen

und die Ebene des Körpers mit seinem Gedächtnis und Empfindungen.

Zusammen bilden sie das „ICH“ sinnlich materiell, bildnerisch visuell, sprachlich erinnernd und erzählend.

 

Das ICH ist vielschichtig und nicht eindimensional, widersprüchlich und konkret, aufgelöst und konzentriert, sprachlich und körperlich, geistig und materiell. Gipsbuchstaben und gesprochene Worte auf den transparenten Folien,

Schwarz-weiß Fotokopien auf Folie zu Sehnsuchtsbildern und Assoziationen

blättern das ICH quasi auf.

Die Materialisation körperlicher Empfindungen und ihre Präsenz finden in den Materialien Mehl und Hefe, Metall und Gips, Wärme und Kälte, Verhärten und Weich sein, Atmen und Aufblähen usw. Eingang in den Gesamtorganismus.